Montag, 15. November 2010

creamfields und wien das dorf

zurück, back in office, nach mittlerweile mehr als zwei wochen am schreibtisch (aka. wohnzimmertisch) und nem zwischenzeitlichen ausflug in eine andere welt :) oder.. mehreren welten.

hm intro die vielleicht eh scho alles sagt: wir waren CREAMFIELDS.

für alle die mit elektro nicht so können, wie meinereiner ursprünglich, creamfields ist... hm ein konzept. ein festival für elektronische musik, ursprünglich aus großbrittannien, mittlerweile mit events auf der ganzen welt, australien, brasilien, chile, malta, andalusien, ..., uuuuund buenos aires :)
ein tag, 16 stunden ununterbrochen elektro auf 6 bühnen, zig-tausende leute am rande des distritio federal de buenos aires. eine stunde unterwegs mit diversen öffis bis man in der provincia ankommt, durch diverse stadtviertel die je für sich ein eigenes gesicht haben.

beschaeftigt hat uns der ganze ausflug von samstag nachmittag 6 uhr (abreise wohnzimmer) bis sonntag morgen 9 uhr (ankunft wohnzimmer). das venue des festivals ist am unteren zipfel des distritio federal (sowas wie hütteldorf vs. rest der welt für wien). heißt ein bus von unserem viertel, recoleta, bis nach lomas de zamora. eine stunde on tour durch innenstadtbezirke, hübsche vorstadtviertel, hässliche massen wohngegenden und runtergekommenen slums bis schließlich zur ankunft in der provincia, die mit nichts von alledem zu vergleichen ist.

6 verschiedene bühnen(-konstruktionen weil nur eine davon tatsächlich bühne war) im autodrom von b.a. city. alles bunt wenn ich das so andeuten darf :P beeindruckende lichtanlagen in den zeltern, strange festivalbesucher. hauptsächlich waren ausländer wir unsereins anzutreffen. künstler elektronischer musik wie paul van dyk, david guetta, fatboy slim oder mein persönlicher hero paul kalkbrenner aus deutschland. pauli for president. in wien wollte man mir kein ticket mehr verkaufen, das gasometer war auch ohne mir voll. hier waren wir dritte reihe fussfrei, tanzend bis die füße weh taten. und pauli hat mit uns gerockt :)
insgesamt mussten unsere füße uns knapp zehn stunden durchgehend tragen, rumlatschend oder springend oder tanzend. man stelle sich die schmerzen vor. aber wert wars das!

immer wieder stell ich fest, dass buenos aires die party für fortgeschrittene ist. hier macht man keine halben sachen. hier gibts gigantische festivals mit einem umwerfenden lineup, die.. neben dem normalen concrete jungle von buenos aires einfach so "passieren". genauso wie ein konzert von bands wie rage, green day, incubus, black eyed peas oder was auch immer einfach stattfindet, und wenn du nicht aufpasst kriegst du nichts davon mit. das kann in wien gar nicht passieren.

wien das dorf

wien erscheint mir immer mehr wie ein dorf, wenn man so in millionenstädten denkt. das größte dorf österreichs :) aber was wien hat und buenos aires nicht ist eine einzige welt für alle. es gibt kein recoleta versus villa soldati und dutzende verschiedene lebensqualitäten dazwischen.
ich hab mich immer gewundert wie 15 millionen menschen miteinander leben können, auf einem fleck erde. aber das tun sie gar nicht muss ich feststellen. der gemüsehändler aus den heruntergekommenen gassen von villa soldati wird nie nach recoleta pilgern. und die popkultur kids aus recoleta oder palermo würden in soldati auch nie frei rumlaufen. die vorgarten bürger aus der provincia bleiben wahrscheinlich in ihrer provincia, was tun sie auch im centro; und touristen lässt man ausm microcentro sowieso nicht raus.

irgendwie war klar, dass sich die menschenmassen hier aufteilen müssen. aber wie das system funktioniert sieht man erst wenn mans 1. in die großstadt gewagt hat und 2. es dann noch geschafft hat die oberklasseviertel zu verlassen und einblick in die andere(n) welt(en) zu kriegen. und die eine stunde busfahrt hat uns denk ich mal nicht annähernd gezeigt was es gibt.

nichts vergleichbar mit wien.. der ärmste migrant bei uns hat mehr als eine wellblechhütte. an der grenze des distritio federal kamen wir an einer hm.. plattenbauten stadt vorbei. stadt weil wohnanlage zu nichtig erscheint. gut ein dutzend riiiesige graue stockhäuser, potthässlich aber ihrer sache dienlich. mit geschäftern und sonstigen einrichtungen, ebenfalls zwielichtig, im erdgeschoss. just to mention.. der anblick wird mir bleiben, ein gleissender sonnenuntergang über den offenen feldern, sonst war da nix, und im vordergrund die gothic style stadt und ihre bewohner. wie ameisen. hatte leider keine kamera dabei :/

und nun zurück an den schreibtisch, es gibt viel zu tun

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen